Excursions
Große Exkursionen | Mittlere und Kleine Exkursionen | Geländepraktika |
Leitung: Dr. Bertil Mächtle
Die Boden-Exkursion fand am 28.10. erneut statt. Verkehrs- und witterungsbedingt wurden lediglich die für die Lösslandschaft typische Pararendzina und ein Pseudogley-Pelosol auf den Tonsteinen des Brettwalds intensiver diskutiert. Im kommenden Jahr wird die Exkursion um einen zusätzlichen Tag erweitert, um den Bodenlandschaften und den bodenbildenden Prozessen mehr Zeit widmen zu können.
Exkursion Odenwald und Keuperbergland 2018
Leitung: Dr. Bertil Mächtle
Am 11. und 12.4. wurden die verschiedenen Naturräume des Grund- und Deckgebirges vorgestellt. So fanden Geomorphologie, Zeigerpflanzen und Böden des Vorderen Odenwaldes ebenso Berücksichtigung wie die Landnutzung im Hinteren Odenwald. Der zweite Exkursionstag begann in der Maurer Schlinge mit einer Einführung in die Flussgeschichte des Neckars. Die Exkursion führte anschließend ins Süddeutsche Schichtstufenland mit den landwirtschaftlich genutzten Gäulandschaften und stellte dabei den Kontrast zu den edaphisch bedingten Waldinseln der Keupersandsteinstufen her.
Exkursion zur Vorlesung Bodengeographie
Leitung: Dr. Bertil Mächtle
Im Rahmen einer eintägigen Exkursion sollte aufbauend auf der Vorlesung „Bodengeographie“ im vorangegangenen Semester ein erster Einblick in die Abhängigkeit von Boden und Geologie, in bodenbildende Prozesse und die wichtigsten vorherrschenden Bodentypen in der weiteren Umgebung Heidelbergs gegeben werden.
Der Stratigraphie folgend wurden Böden und deren Eigenschaften an verschiedenen Standorten angesprochen. Wir begannen im granitischen Grundgebirge mit einer podsoligen Braunerde (Abb. 1), und kamen über eine Braunerde auf lösslehmreicher Buntsandstein-Fließerde im Kleinen Odenwald zur Pararendzina über fossiler Terra fusca im lößbedeckten Muschelkalk des Kraichgau bis ins Keuperbergland mit seinen typischen Pelosolen in den Bunten Mergeln. Der Höhepunkt der Exkursion war die Anlage eines Bodenprofils einer Parabraunerde unter Wald (Abb. 2).
Leinetal – Göttinger Wald – Harzvorland – Harz
Leitung: Prof. Dr. Olaf Bubenzer
Einmal im Jahr führt eine mehrtägige Exkursion in das südliche Niedersachsen. Entlang eines West-Ost-Transektes wird die Landschafts- genese der Region unter geomorphologisch-bodenkundlichen und vegetationsgeographischen Aspekten einschließlich anthropogener Einflüsse exemplarisch vorgestellt. Unter anderem werden folgende Themen behandelt: Geologische Entwicklung (Gesteine, Tektonik, Grund- und Deckgebirge), morphologischer Formenschatz und Genese (Talentwicklung, Schichtstufen, Rumpfflachen, Karst), Wald- und Auenökologie, Bodentypen.
Exkursion „Leinetal – Göttinger Wald – Harzvorland – Harz“ im Juli 2009
Prof. Dr. Olaf Bubenzer, Dr. Stefan Hecht, Dr. Ingmar Holzhauer
Die 3-tägige Südwestdeutschland-Exkursion wird regelmäßig im Winter- und Sommersemester angeboten. Sie dient der Einführung von Studierenden in die Landschaftsgeschichte von Südwestdeutschland und dem Verständnis der grundlegenden geologisch-geomorphologischen Zusammenhänge, die zur rezenten Ausformung der Landschaft geführt haben. Darüber hinaus finden Aspekte menschlichen Handelns in der Landschaft und ihre Zeugnisse Beachtung. Die Exkursionsrouten führen die Teilnehmer durch den Bergsträßer Odenwald, den Oberrheingraben, den Nordschwarzwald und den Kraichgau/Kleiner Odenwald.
Falkensteiner Höhle (Schwäbische Alb)
Leitung: Dr. Thomas Sterr im Dezember 2009 / Februar 2011
Die Falkensteiner Höhle gehört mit einer erforschten Gesamtlänge von mehr als 4 km zu den längsten Höhlen der Schwäbischen Alb. Es handelt sich um eine Höhle auf dem Niveau des heutigen Karstwasserspiegels, in der sich Kalklösung und Kalkablagerung sowohl räumlich als auch zeitlich abwechseln. Auf der eintägigen Exkursion thematisieren die Exkursionsteilnehmer daher verschiedene Phasen der Höhlenentwicklung von der (chemischen) Kalklösung und (mechanischen) Erosion bis hin zu Lehmablagerungen, Kalksinterbildungen und Versturz. Als Gruppe von maximal 15 Personen befahren wir die Höhle in Nasstauchanzügen bis zu einer Tiefe von maximal 2,2 km, wo zwei aufeinander folgende Siphonstrecken dem weiteren Vorankommen im Rahmen einer Exkursion eine fixe Grenze setzen. Die Höhlenbefahrung bis zur sog. „Bänischhalle“ nimmt (hin und zurück) für gewöhnlich ca. 8-10 Stunden in Anspruch und besticht neben der teilweise musterhaften Offenbarung verschiedenartigster karstmorphologischer Phänomene auch durch ihre „sportliche Anlage“.
Bilder oben: Parkplatz Elsachwiesen, Erster Siphon;
Bilder unten: Seengang, Krokodil, Großer Wasserfall, Lehmwände
Wasser und Karst (Schwäbische Alb)
Leitung: Dr. Thomas Sterr / Dr. Helmut Lehn im Juni 2009 / Juni 2010 / Juli 2011 / August 2012 / Juli 2013
Die viertägige Wasser- & Karst Exkursion fokussiert insbesondere auf die Verkarstungsprozesse der südwestdeutschen Schichtstufenlandschaft und die damit verbundene Ausgestaltung der (Fern)-Wasserversorgung in Baden-Württemberg. Traditionelle Bestandteile des „Wasserteils“ waren bislang stets Besuche des Egauwasserwerkes in Dischingen (Karstquelle Buchbrunnen) sowie des Wasserwerks Langenau (Grundwasserextraktion aus dem Donauried). Der karstmorphologische Teil der Exkursion fokussiert auf oberflächlich sichtbare Zeugnisse von Verkarstungsprozessen (Schichtstufenbildung, Quellhorizonte, Flussschwinden, Trockentäler, Dolinenfelder, Kalktuffbarrieren, Bergrutsche, Bergstürze …) sowie auf den unterirdischen Karstformenschatz, wobei jedes Mal mindestens zwei unbeleuchtete Höhlen unterschiedlichen Typs befahren werden. Heimstatt der maximal 18-20 Exkursionsteilnehmer bildet hierbei eine Selbstversorgerhütte auf der Schwäbischen Alb, wo die gesammelten Erkenntnisse, Erfahrungen und Erlebnisse abends je nach Wetterlage am Grillfeuer oder im Gemeinschaftsraum nochmals Revue passieren.
1. Reihe links: LWV Langenau, Erlebniswelt Grundwasser; rechts: Gütersteiner Wasserfälle;
2. Reihe links: Erfolgreiche Durchquerung Gustav-Jakobs-Höhle; rechts: Falkensteiner Höhle bei Hochwasser;
3. Reihe: Vorbereitung und Durchführung der Befahrung Falkensteiner Höhle (erfolgt im Rahmen dieses für jedermann geeigneten Exkursionsdesigns maximal bis zum Ersten Siphon);
4. Reihe: Abendliche Ausklänge Gedächtnishütte des DAV
Speläologie-Exkursion (Schwäbische Alb)
Leitung: Dr. Thomas Sterr im Oktober 2010 / Juli 2011 / Mai 2012 / Mai 2013
Die insgesamt viertägige Speläologie-Exkursion baut auf dem karstmorphologischen Teil der „Wasser- & Karst-Exkursion“ auf, vertieft diesen jedoch wesentlich (Referatekonzept), und geht in ihren technischen und konditionellen Ansprüchen wesentlich über das mit Exkursionen gewöhnlich verbundene Leistungsvermögen hinaus. Die charakteristischen Elemente dieser Art von Exkursion werden von zwei jeweils ganztägigen Höhlenbefahrungen sowie einem dazwischenliegenden Seminartag bestimmt. Zum Exkursionsprogramm gehört hierbei die Befahrung der ständig wasserführenden Falkensteiner Höhle auf eine Länge von 2,2 km (= Speläo-Exkursion Falkensteiner Höhle). Falls ein zu hoher Wasserstand das Passieren des Zweiten Siphons verhindert, wird das Exkursionsprogramm an vergleichbarer Stelle vertieft. Den zweiten, ebenfalls ca. 10 Stunden in Anspruch nehmenden Höhepunkt dieser Speläologie-Exkursion bildet die eingehende Erkundung des Todsburger Schachtes mit einer Konzentration auf das Mittlere Höhlenstockwerk. Den einzigen Zugang zu diesem 45m bis 5m unter Eingangsniveau befindlichen Labyrinth aus verschiedenen Hallen und Gängen bildet der insgesamt 32m tiefe Schacht I. Ein Schachtabstieg ist hier nur auf Basis eingehender technischer Vorkenntnisse verantwortbar, weshalb die Exkursion mit einem technischen Übungstag beginnt, an dem die Exkursionsteilnehmer in den sicheren Umgang mit institutseigenen Spezialgeräten für den sicheren Ab- und Aufstieg am Seil eingeführt werden.
1. Reihe links: Seminartag Gedächtnishütte des DAV; rechts: Siebenschläfer;
2. Reihe Mitte: Abseilübung Schriesheimer Steinbruch; rechts: Durchquerung Erster Siphon Falkensteiner Höhle;
2. und 3. Reihe links: Abstieg Schacht I (32m) im Todsburger Schacht; Mitte: Todsburger Höhle, Hinterer Teil; rechts: Tropfsteinlabyrinth im Todsburger Schacht
Exkursion Odenwald im März 2009
Leitung: Dr. Bertil Mächtle, Dipl.-Geogr. Arne Egger
Die zweitägige Exkursion „Odenwald“ führt die Teilnehmer durch die Stratigraphie Südwestdeutschlands, beginnend im Grundgebirge über die Schieferzüge des Vorderen Odenwaldes bis in den Buntsandstein und Muschelkalk. Dabei wird auf landschaftsprägende Ereignisse (variskische Gebirgsbildung, Einbruch des Oberrheingrabens, tertiärer Vulkanismus) ebenso eingegangen wie auf die Flussgeschichte des Neckars sowie pleistozäne Bildungen wie Felsenmeere und die Lössbedeckung der Gäuflächen. Die naturräumliche Benachteiligung des Odenwalds wird anhand der Besiedlungsgeschichte reflektiert. Eine Bergwerksbesichtigung und der Besuch des Fundortes des Homo Heidelbergensis runden die Exkursionstage ab. Eine Erweiterung der Exkursion um einen weiteren Tag (Keuperbergland) ist in Vorbereitung.
oben v.l.n.r.: Hollmut (Umlaufberg des Neckars) und Wolfsschlucht
unten v.l.n.r.: aus dem Besucherbergwerk Schriesheim und Wolfsschlucht