Universitätssiegel
Ansprechpartner:
- Bernhard Eitel
- Holger Megies

In Zusammenarbeit mit:
- J. Eberle (Stuttgart)
 

Forschungsprojekt

Gletschergeschichte im Einzugsgebiet des äußeren Woodfjords / Nordwestspitzbergen (Reinsdyrflya, Germania-Halbinsel, nördliches Andréeland) während des Jungpleistozäns

Das Vorhaben baute auf den Ergebnissen der Spitzbergenexpeditionen SPE 90-92 (Koordination: Prof. Dr. Blümel, Stuttgart) auf, an denen die Antragsteller teilgenommen hatten. Danach lag im nördlichen Woodfjord während des Jungpleistozäns ein vom zentralen Spitzbergeneisschild gesteuerter Auslassgletscher, ohne dass Nordspitzbergen großräumig vereist gewesen wäre. Viele Indizien sprechen für einen zweifachen, möglicherweise auch dreifachen großen Gletschervorstoß im Jungpleistozän (Weichsel). Die Vorarbeiten Anfang der 90er Jahre erlaubten, gezielt Untersuchungen, v.a. im nördlichen Andreeland, auf der Roosflya und der Reinsdyrflya durchzuführen, die mit größter Wahrscheinlichkeit in weiten Teilen eisfrei geblieben waren. Dies bot die Möglichkeit, verschiedene Vorstöße lokaler Talgletscher zu kartieren und geeignete Böden (C-14) und Sedimente (TL/OSL) in ihrem Umfeld zu datieren. Die Untersuchungen waren thematisch und räumlich eng mit den anderen Projekten der geplanten Expedition (SPE 99) verknüpft. Gemeinsames Ziel war es letztlich, einen Beitrag zum besseren Verständnis und zum Verlauf der pleistozänen Gletscher- und Klimaentwicklung in der Hocharktis Nordwestspitzbergens zu leisten sowie die Ergebnisse mit den Modellen der Vereisungsgeschichte Nord-Europas zu verbinden.

Gerade die vielfältigen Vorarbeiten, die im Rahmen der Internationalen Geowissenschaftlichen Spitzbergen-Expeditionen SPE 90-92 durchgeführt worden waren, boten die einzigartige Chance, gezielt zu arbeiten und bewährtes Methodenrepertoire einzusetzen. Die enge Zusammenarbeit zwischen den an SPE99 beteiligten Gruppen erlaubte, auf große Erfahrungen und Vorkenntnisse zurückzugreifen, die in mehreren umfangreichen Bänden publiziert worden waren (hrsgg. von Blümel 1992, 1994, 1996).

Lage des Arbeitsgebietes Andréeland auf Spitzbergen

Lage der Untersuchungsgebiete auf Andréeland
Quelle: Norsk Polarinstitutt, Oslo 1998

Seitenbearbeiter: Webmaster-Team
Letzte Änderung: 06.06.2020
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