Forschungsprojekt
VIKUNIA – Veränderungen in Klimagunst und Naturwahrnehmung im Andenhochland
Ziel des Forschungsprojektes VIKUNIA war es, anhand historischer Quellen und der Auswertung von Hartpolstermooren zu klären, inwiefern klimatische Veränderungen während der Kolonialzeit, bzw. der kleinen Eiszeit zu einer Adaption der Landnutzung des Andenhochlandes geführt haben. Die Arbeiten konzentrierten sich auf die Titicaca-Region (Südperu) und hatten ebenfalls im Fokus, wie sich religiöse Vorstellungen im Zuge von Klimaveränderungen gewandelt haben.
Das Untersuchungsgebiet liegt im Einflussgebiet des ENSO-Systems und durch die Erforschung der Hartpolstermoore wurde es möglich Oszillationen der ERNSO festzustellen. Hierbei kam heraus, dass Lage und Ausdehnung des Bolivienhochs den Feuchtetransport und damit die Gunst der Region um den Titicacasee beeinflusst. Bis zu Beginn des letzten Jahrtausends (650-100 n. Chr.) war die Titicaca-Region dicht besiedelt, doch in der folgenden Späten Zwischenperiode (1200-1450 n.Chr.) verschob sich der Gunstraum in die Flussoasen der Küstenwüste, die Menschen folgten ihm. Diese Mechanismen werden mit dem Forschungsprojekt VIKUNIA auch für die Kolonialzeit untersucht.