Qualifikationsziele
Ausbildungsziel des Masterstudienganges MSc Governance of Risks and Resources ist die Qualifizierung für eine forschungsnahe berufliche Tätigkeit in den Bereichen Umwelt- und Landschaftsplanung, Ressourcenbewertung und -management Entwicklungszusammenarbeit, Natur- und Umweltschutz, Geoökologie und Ökomanagement, Klimaforschung, Stadt-, Regional- und Landesplanung, Wirtschaftsförderung, Unternehmens- und Politikberatung, Geoinformatik und Fernerkundung, Presse und Öffentlichkeitsarbeit sowie Versicherungswirtschaft.
Erarbeitung und Bewertung von Fachgutachten
Die AbsolventInnen des Studiengangs können eigenständig wissenschaftliche Gutachten erstellen, in denen spezifische Mensch-Umwelt-Probleme thematisiert werden. Sie können die Kernzusammenhänge der Probleme begründen und Lösungsvorschläge zu ihrer kollektiven gesellschaftlichen Steuerung (Governance) erarbeiten. Sie haben zudem gelernt, die Ergebnisse aus Gutachten von Drittanbietern fachkritisch zu hinterfragen. Die AbsolventInnen sind z.B. befähigt, die strategischen (politischen) Diskurse, die Fachgutachten zugrunde liegen können, aufzudecken und auf ihre gesellschaftliche Nützlichkeit hin zu bewerten.
Begleitung und Bewertung von Governance-Prozessen
Die AbsolventInnen haben sich ein breites Wissen über die Herausforderungen der Governance von Kollektivgütern sowie im Management von gesellschaftlichen Risiken angeeignet. Sie haben gelernt, die Governance von Mensch-Umwelt-Problemen als Prozess zu verstehen, der stets mit Blick auf raumzeitlich-kontextuelle Gegebenheiten organisiert werden muss. Die Studierenden sind dafür sensibilisiert, dass Governance auch scheitern kann bzw. unintendierte Folgewirkungen haben kann. Neben den Akteuren, die in Governance-Prozessen teilnehmen und Verantwortungen übernehmen, rücken Mechanismen zur angemessenen Koordination von Wissens-basierter Interaktion in den Mittelpunkt der Analyse. Die Studierenden sind darin geschult, die gemeinsamen Ziele, aber auch die Zielkonflikte der Governance-Akteure zu identifizieren. Darüber hinaus sind sie in der Lage, (un)günstige Machtkonstellationen und Ressourcenausstattungen im Governance-Prozesses zu beschreiben. Insbesondere können sie die Rolle heterogener, aber auch komplementärer Wissensressourcen im Governance-Prozess bewerten und für die Lösung der Kollektivgutprobleme oder die inhärenten Risiken der Organisation und Koordination des Governance-Prozesses in Wert setzen.
Themen- und Methoden-spezifisches Wissen
Die AbsolventInnen haben sich spezialisiertes Wissen aus den Wahlbereichen Energie- und Wasserressourcen, Klimatische und seismische Risiken sowie dem in ökologischer, ökonomischer und sozialer Dimension nachhaltigen Umgang mit Ressourcen angeeignet. Darüber hinaus haben die Studierenden analytische Methoden kennen gelernt, die sie fallspezifisch zur Bearbeitung konkreter Problemzusammenhänge einsetzen können: (a) Sie können Geographische Informationssysteme zur Erfassung, Bearbeitung, Organisation, Analyse und Präsentation räumlicher Daten einsetzen und sich dadurch räumliche Problemzusammenhänge erschließen. (b) Sie können problemfokussierte Interviews mit Experten führen und daraus die Relevanz praxisbezogenen Wissen für Governance-Prozesse ableiten. Mit Hilfe von Experteninterviews lassen sich z.B. die Entscheidungsheuristiken, auf die sich die Experten in bestimmten Situationen stützen, nachvollziehen und bewerten. (c) Die Studierenden können zudem eine Soziale Netzwerkanalyse einsetzen und aus der Struktur von Beziehungsverflechtungen Hinweise auf Abhängigkeiten bzw. Interdependenzen zwischen Akteuren erhalten. Daraus können sie dann z.B. Konsequenzen für Kommunikations- und Austauschprozesse in Governance ableiten.
Die AbsolventInnen haben gelernt, sich selbständig neue Themengebiete zu erschließen, Informationen zu bewerten und praktische Schlussfolgerungen zu ziehen, die sowohl gesellschaftliche als auch ökologische Aspekte berücksichtigen. In einem Forschungspraktikum haben sie die Kompetenz erworben, auf Basis eines realen Mensch-Umwelt-Problems selbständig eine wissenschaftliche Fragestellung zu entwickeln. Sie haben sich die Fähigkeit angeeignet, eine Fragestellung auf dem Stand der aktuellen Forschung und mithilfe eines Werkzeugkastens an wissenschaftlichen Methoden sowie mit geschultem analytischen Denken und Urteilsvermögen zu bearbeiten, um weiterführende Erkenntnisse und Schlussfolgerungen zu generieren. Diese können sie sowohl Fachleuten als auch Laien verständlich in Spanischer und auch in Englischer Sprache sowohl schriftlich als auch mündlich präsentieren und argumentativ schlüssig verteidigen.