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Projekt
 

Forschungsprojekt

Nachhaltiges Handeln in der urbanen Gesellschaft

Das Wissen über den Klimawandel und die damit einhergehenden Folgen ist (nahezu) allgegenwärtig. Dies zeigt sich unter anderem in der an Fahrt aufnehmenden politischen Debatte sowie der Vielzahl an bestehenden Initiativen und Vereinen. Während Ziele wie mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit von breiten Bevölkerungsschichten befürwortet werden, zeigen sich hinsichtlich der Umsetzung und des tatsächlichen Handelns gewisse Diskrepanzen. Aus einer stadtgeographischen und gesellschaftswissenschaftlichen Perspektive versuchen wir in verschiedenen Projekten, dieVerknüpfung von Bewusstsein und Handlungsbereitschaft zu analysieren, herzustellen, zu stärken und sichtbar zu machen.

  • Welchen Beitrag kann die Stadtgesellschaft zu nachhaltigem Klimahandeln leisten?
  • Durch welche Rahmenbedingungen werden Bürger dazu motiviert, sich einzubringen?
  • Wie kann das gesellschaftliche Engagement verfestigt und politisch verankert werden?
Marsilius-Projekt
Literatur des Anthropozäns – Fakten, Fiktionen, Visionen

Eines der dringendsten gesellschaftlich-wissenschaftlichen Probleme unserer Zeit ist die vom Menschen verursachte Überschreitung der planetaren Grenzen, die etwa in Form von Klimawandel die Lebensgrundlagen der menschlichen Zivilisation bedroht. Damit einhergegangen ist die (geologisch) umstrittene Kennzeichnung eines neuen Erdzeitalters als „Anthropozän“. Als „kulturelles Konzept“ ist die Bezeichnung inzwischen anerkannt und auch berechtigt, da die Kunst typischerweise gegenwartsdiagnostisch auf die damit verbundenen Narrative wie Katastrophe und Apokalypse, Verantwortung und Gerichtsbarkeit sowie die Aufhebung der Gegenüberstellung von Natur und Kultur reagiert. Im Projekt möchten wir anhand interdisziplinär verfahrender Analyse ausgewählter Literatur des Anthropozäns aus humangeographischer, umweltphysikalischer sowie literaturwissenschaftlicher Sicht, die Darstellung des Klimawandels sowie die Möglichkeiten und Grenzen aktiver Gestaltung von Klimahandeln erforschen. Dies geschieht durch gemeinsame Lektüre und Diskussion, Reallabor-Settings und die Organisation und Durchführung einer interdisziplinär angelegten Konferenz. Mittelfristig geht es um die stärkere Einbindung der geisteswissenschaftlichen Disziplinen (FoF3) in die Aktivitäten des HCE, langfristig um die Etablierung der im deutschsprachigen Raum gerade erst im Entstehen befindlichen, interdisziplinären Beschäftigung mit ökologischen und umweltorientierten Fragestellungen (Environmental Humanities).

Link zum Marsilius-Kolleg: https://www.marsilius-kolleg.uni-heidelberg.de/fellows/ugerhard.html


Projektbearbeiterin:
Ulrike Gerhard


Beteiligte Partner und Disziplinen:
Prof. Dr. André Butz, Institut für Umweltphysik
PD Dr. Friederike Reents, Germanistik

Vorbereitende Studie
Bottom-Up-Ansätze zum Klimahandeln

Innerhalb des interdisziplinären Projekts des HCE befasst sich das Team der Arbeitsgruppe Stadtgeographie mit gesellschaftlichen Initiativen für Klimahandeln und zur Begegnung des Klimawandels.
In einem ersten Schritt wird eine Übersicht über bestehende Initiativen erhoben, die sich mit den oben dargestellten Themen befassen. Dies, sowie die darauf aufbauende Kategorisierung der Initiativen, bezieht sich pilotartig auf die Fallbeispiele Heidelberg und Stuttgart, soll im weiteren Verlauf des Projekts aber auch auf weitere Kontexte ausgeweitet werden. In einem zweiten Schritt werden vertiefende Interviews mit einzelnen und besonders relevanten Gruppierungen durchgeführt.
Neben der Betrachtung der institutionell organisierten Vereine und Bündnisse erfolgt eine Umfrage im Rahmen der Demonstrationen von Fridays for Future. Diese sind vor dem Hintergrund des Klimahandelns besonders interessant, da sie im engsten Sinne als bottom-up – und somit als Zeichen des bürgerschaftlichen Engagements – angesehen werden können. Des Weiteren werden hier insbesondere Schüler und Studenten angesprochen, die in anderen Vereinen des zuvor dargestellten Spektrums zum Teil unterrepräsentiert sind.


Projektbearbeiter:
Ulrike Gerhard
Philipp Schulz
Sebastian Nies

Pilotstudie
Auf dem Weg zu hochaufgelöster Treibhausgasinformation für Klimaakteure

In der interdisziplinär angelegten Pilotstudie das Konzept einer hochauflösenden Kartierung und Visualisierung von Treibhausgasinformationen sowie deren Nutzbarmachung durch Bürger und andere Klimaakteure untersucht werden. Dazu sollen am Fallbeispiel des Raums Heidelberg Informationen zu Treibhausgasemissionen mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung gesammelt und so visualisiert werden, dass effizientes Klimahandeln unterstützt wird. Bei Verfügbarkeit entsprechender Daten sollen die Emissionsinventare auch anhand von lokalen Messungen der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre punktuell verifiziert werden. Forschungsgegenstand ist dabei sowohl die Sammlung, Zusammenschau und Qualität der heterogenen Datensätze für die Emissionsinventarisierung als auch die für die unterschiedlichen Nutzer maßgeschneiderte Informationsaufbereitung bzw. die Evaluation verschiedener Darstellungsmöglichkeiten.
Ziel ist es, die Erkenntnisse der Pilotstudie als Stimulus und Vorarbeit für weiterführende Projekte zum Thema „Klimahandeln fundiert gestalten“ über die hier projektierte Fallstudie hinaus zu nutzen. Forschungsbedarf soll identifiziert und Forschungsansätze sollen bewertet werden.


Projektbearbeiterin:
Ulrike Gerhard

Beteiligte Partner und Disziplinen:
Prof. Dr. André Butz, Institut für Umweltphysik
Prof. Dr. Timo Goeschl, Alfred-Weber-Institut für Wirtschaftswissenschaften
Priv. Doz. Dr. Florian Kutzner, Psychologisches Institut
Dr. Nicole Aeschbach, Geographisches Institut

Dissertation
Digitalisierung und Stadtentwicklung – Nachhaltiges Handeln in einer (hyper-) mobilen Gesellschaft

In seinem Dissertationsprojekt behandelt Philipp Schulz das Verhältnis von Digitalisierung und Stadtentwicklung. Ein zentraler, weil häufig mitschwingender Aspekt, ist dabei das Thema der Nachhaltigkeit mit seinen unterschiedlichen Ausprägungen. Dabei umfasst der Begriff Nachhaltigkeit im Sinne von Zukunftsfähigkeit sowohl ökologische, als auch soziale, ökonomische und politische Gesichtspunkte.
Inwiefern sind smarte und auf digitalen Technologien aufbauende Städte nachhaltig(er)? Welche Möglichkeiten hat die Zivilgesellschaft, sich in der Smart (Sustainable) City einzubringen? Wie entstehen nachhaltige urbane Räume, Handlungsmuster und Prozesse durch digitale Plattformen? Diese und weitere Fragen spannen den Bogen von technologischen zu sozialen Aspekten und zeigen die vielschichtigen Facetten von digitaler Urbanität.

Projektbearbeiter:
Philipp Schulz

Seitenbearbeiter: Webmaster-Team
Letzte Änderung: 09.02.2021
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