Urban Office
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Transformation von Stadtteilen durch neue Wissensorte
Ein Teilprojekt von:
Urban Office an der Universität Heidelberg: Einrichtung eines Reallabors Nachhaltige Stadtentwicklung in der Wissensgesellschaft
Wie schafft Wissen
Stadt
? Wissensbasierte Stadtentwicklung – mehr als ein diffuses Konzept. Einblicke und Analysen in das Reallabor Heidelberg (Arbeitstitel)
Das Teilprojekt 1 beschäftigt sich aus geographischer Perspektive mit der Transformation von Stadtteilen bzw. der Entstehung neuer Quartiere als Ergebnis einer wissensorientierten Stadtentwicklung. Die von zahlreichen Forschenden konstatierte Ablöse der Industriegesellschaft durch eine Wissensgesellschaft und die daraus resultierenden räumlichen Konsequenzen in Städten sowie für die Stadtgesellschaft in Städten des globalen Nordens stehen im Mittelpunkt dieses Forschungsvorhabens.
Räumlich fokussiert das Teilprojekt auf Heidelberg, einer von Universität und Schlossruine geprägten Großstadt, in der der Begriff Wissen
nicht zuletzt durch die IBA - Internationale Bauausstellung Heidelberg Wissen | schafft | Stadt
tief verankert ist. Heidelberg, der Selbstbezeichnung nach eine Knowledge Pearl
, also eine Stadt, die ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Basis vor allem in der Ressource Wissen sieht, vollzieht bei ihren aktuellen Stadtentwicklungsprozessen einen knowledge turn
im Sinne der Fokussierung einer wissensbasierten Stadtentwicklungspolitik. Eine solche folgt der Annahme, dass sich nur diejenigen Städte in der Wissensgesellschaft
erfolgreich behaupten können, die über die Entwicklungsmotoren Wissen, Kreativität und Innovation verfügen. Der virulent in der Heidelberger Stadtgesellschaft herumschwirrende Begriff des Wissens
im Zusammenspiel mit aktuellen Stadtentwicklungsprozessen bildet das Forschungsinteresse dieses Teilprojekts. Bedeutende Entwicklungsprozesse Heidelbergs, wie die Konversion der frei gewordenen Militärareale nach Abzug der US-amerikanischen Streitkräfte im Jahr 2013 sowie des ehemaligen Güter- und Rangierbahnhofs der Deutschen Bahn zum jüngsten Stadtteil Heidelbergs, der Bahnstadt, werden in Bezug zum Wissensbegriff gesetzt.
Das Forschungsprojekt setzt sich anhand von vier Raumbeispielen – der Bahnstadt, den Patton Barracks, den Campbell Barracks sowie des US-Hospitals – mit der wissensbasierten Stadtentwicklung in Heidelberg auseinander. Der bewusst offen konzipierte Wissensbegriff umfasst dabei mehrere Dimensionen von Wissen sowie eine Vielzahl von Wissensträgern wie etwa Schulen, Universität, Forschungseinrichtungen oder Akteuren aus dem sozio-kulturellen oder zivilgesellschaftlichen Bereich. Die fünf Raumbeispiele liegen vorwiegend im Heidelberger Süden in den Stadtteilen Bahnstadt, Kirchheim, Südstadt sowie Rohrbach. Dort entstehen Wissensorte
mit jeweils einem andersgearteten Verständnisses des Begriffs Wissen
.
Das Forschungsprojekt arbeitet mit qualitativen Methoden wie Experteninterviews und Dokumentenauswertung und will sich auf diese Weise den räumlichen sowie gesellschaftlichen Auswirkungen einer wissensbasierten Stadtentwicklung nähern. Aufgrund der Aktualität der Entwicklungsprozesse sowie deren Realisierung über den zeitlichen Rahmen dieses Forschungsprojekts hinaus, findet keine wissenschaftliche ex-post Evaluation statt. Vielmehr sieht das Forschungsvorhaben seine Stärke in der laufenden Prozessbeobachtung, deren wissenschaftlicher Beforschung und der Kommunikation sowie Diskussion der Ergebnisse über den universitären Kontext hinaus in die Heidelberger Stadtgesellschaft. .