Philipp Riedel Eine Karriere als Klimaschutzmanager im Landkreis Germersheim
Philipp Riedel berichtete im Rahmen des Alumni-Workshop im Januar 2025 zur „Geographie in verschiedenen Berufsfeldern“ von seinem Werdegang sowie seiner Arbeit als Klimaschutzmanager in der Kreisverwaltung Germersheim.
von Lasse Klopprogge und Denise Schmitt
Werdegang von Philipp Riedel
Philipp Riedel ist nicht den klassischen Weg zum Bachelor gegangen, sondern hat erst seinen Hauptschulabschluss gemacht, anschließend den Realschulabschluss und daraufhin noch sein Abitur. Nach dem Abitur entschied er sich für ein Vollzeitstudium an der Universität Heidelberg im Fach Geographie. Seine Wahlpflichtfächer waren hierbei Wirtschaft und Politikwissenschaft. Den Schwerpunkt seines Studiums setzte Philipp Riedel in die Humangeographie unter anderem im Bereich Klimaschutz. Sein Bachelorabschluss machte er im Juli 2023.
Tätigkeit in der Kreisverwaltung Germersheim
Seit Oktober 2023 arbeitet Philipp Riedel als Klimaschutzmanager in der Kreisverwaltung Germersheim. Er hat dort eine Stelle im öffentlichen Dienst (gehobener Dienst). Der Kreis Germersheim besteht aus 31 Gemeinden mit insgesamt ca. 130.000 Einwohner und einer Fläche von rund 465 km².
Seine Stelle entstand durch eine Förderung im Erstvorhaben Klimaschutzmanagement, welche über die Bundesförderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz – Nationale Klimaschutz Initiative kommt. Seit 15.12.2024 läuft das Anschlussvorhaben Klimaschutzmanagement mit einer Befristung auf 3 Jahre. Seine Stelle entstand durch die Förderung, da Klimaschutz auf Kreisebene freiwillig ist. Philipp Riedel sieht diese Befristung aber nicht als Nachteil, da Klimaschutz ein Zukunftsthema ist.
Aufgabenbereich und Kernaufgaben
Die Handlungsfelder von Philipp Riedel werden in 6 verschiedene Bereich unterteilt: Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Klimaschutz, Mobilität, Energieversorgung/ -verbrauch sowie Landwirtschaft.
Die Kernaufgaben von Philipp Riedel sind die Entwicklung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen (Klimaschutzkonzept), die Beratung und Zusammenarbeit mit den Kommunen, Verbänden, Wissenschaft, BürgerInnen und Politik, sowie die Öffentlichkeitsarbeit und Förderung von Klimaschutz/ Klimaanpassung und Nachhaltigkeit.
Herausforderungen
In seinem Vortrag nannte Herr Riedel drei grundlegende Herausforderungen, welche er in seinem Berufsalltag als Klimaschutzmanager im Landkreis zu bewältigen hat. Dazu gehören das Koordinieren der verschiedenen Fachbereiche, das Schnittstellenmanagement sowie die Erstellung von einer langfristigen Perspektive. Auch die politischen Rahmenbedingungen und Interessenkonflikte der verschiedenen Parteien im Landkreis sind eine Herausforderung. Diese haben einen hohen Einfluss auf die Arbeit von Herrn Riedel, da sie zum Beispiel das Budget kontrollieren. Neu für Herrn Riedel waren auch die technischen und wirtschaftlichen Aspekte des Berufs, welche man durch das Geographie Studium nicht lernt. Ein Beispiel dafür ist eine Kosten-Nutzen-Abwägung. Außerdem muss man sich immer auf dem neuesten Stand des technologischen Wandels halten.
Hilfreiches Know-how
Um die oben genannten Herausforderungen zu bewältigen, benötigt man laut Herrn Riedel zwei Arten von Kompetenzen: Aus fachlicher Sicht zählen dazu vor allem tiefgreifende Kenntnisse in den Bereichen Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Neben geographische Kenntnisse sind auch Kenntnisse in Recht und Wirtschaft sowie das Verständnis für kommunale Strukturen und Prozesse nötigt. Zu den wichtigen methodische Kompetenzen gehören Projektmanagement, Datenanalyse und -auswertung, Kommunikationsfähigkeit und Konfliktmanagement.
Positive Aspekte der Arbeit
Die genannten Herausforderungen sind einfach zu bewältigen, da die Arbeit als Klimaschutzmanagers viele gute Aspekte mit sich bringt. Ein Aspekt wäre die vielseitigen Aufgaben, da es einem nicht langweilig wird oder die Arbeit zu monoton. Ein weiterer Aspekt wäre, dass man durch die eigene Arbeit einen positiven Aspekt auf die globalen Herausforderungen hat und es somit eventuell sinnvoller als andere Jobs erscheint. Man ist zwar in seiner Arbeit etwas durch die Politik und Bürokratie eingeschränkt, hat aber sonst komplette Gestaltungsfreiheit der eigenen Projekte und kann so an neuen innovativen Lösungen arbeiten. Einer der größten Aspekte ist jedoch das kontinuierliche Lernen, da man immer auf dem neusten Stand sein muss und einem manche Themen im Studium nicht beigebracht werden. Viel Wissen muss man sich somit selbst erarbeiten.
Einen Überblick über das integrierte Klimaschutzkonzept für den Landkreis Germersheim von 2020 kann man sich auf der entsprechenden Seite des Landkreises verschaffen.