Podcast Ernährungsunsicherheit in der Pandemie

Auch in den USA haben die Impfungen gegen Covid-19 begonnen, aber die Pandemie wütet weiter, und die sozialen Verwerfungen sind enorm. In der schlimmsten Wirtschaftskrise seit der großen Depression in den 1930er Jahren können Millionen Amerikaner ihre Familie nicht ernähren. Viele Amerikanerinnen und Amerikaner sind zum ersten Mal in ihrem Leben auf Lebensmittelhilfen angewiesen. Während vor der Krise etwa 35 Millionen Menschen eine solche Unterstützung erhielten, gehen Schätzungen jetzt davon aus, dass 54 Millionen in „Ernährungsunsicherheit“ leben, also in einer Situation, in der sie sich nicht ausreichend mit Lebensmitteln versorgen können. Darunter sind viele Kinder und überproportional viele Afroamerikaner und Hispanics. Vor den Lebensmittelausgaben bilden sich kilometerlange Autoschlangen, und in den Supermärkten haben die Ladendiebstähle deutlich zugenommen, besonders von Brot, Reis, Nudeln und Babynahrung. In dieser Folge des HCA Podcasts spricht Anja Schüler mit der Stadtgeografin Cosima Werner über das Ausmaß dieser Krise. Sie ist Mitglied des am HCA angesiedelten Graduiertenkollegs „Autorität und Vertrauen“, und in ihrem Dissertationsprojekt geht es um die Bedeutung von convenience stores in den Armutsvierteln von Detroit und Chicago.