Julia Meister - Einblicke in die wissen­schaftliche Karriere

Am 26.01.2023 konnten Studierende des Geographischen Instituts Einblicke in die vielseitige Berufswelt als Geograph*innen erhalten. Prof. Julia Meister hat in Ihrem Vortrag Ihre wissenschaftliche Karriere vorgestellt. Sie hat damit ein besonderes und spannendes Arbeitsfeld für Geograph*innen dargestellt.

Prof. Julia Meister – Einblicke in die wissenschaftliche Karriere

Prof. Dr. Julia Meister, eine renommierte Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Geomorphologie und Geoarchäologie, hat eine beeindruckende akademische Laufbahn hinter sich. Seit August 2018 ist sie Juniorprofessorin für Geoarchäologie und Quartärforschung am Institut für Geographie und Geologie der Universität Würzburg, die im Sommer 2021 positiv zwischenevaluiert wurde. Von Oktober 2022 bis März 2024 vertrat sie den Lehrstuhl für Geomorphologie am selben Institut und war in dieser Zeit von der Juniorprofessur beurlaubt. Vor ihrer Tätigkeit in Würzburg war sie Reisestipendiatin des Deutschen Archäologischen Instituts. Sie promovierte im Dezember 2016 an der Freien Universität Berlin mit einer Dissertation über die Menschlich-Umwelt-Interaktionen im nordöstlichen Jordanien.

Ihre akademische Laufbahn begann mit einem Bachelorstudium der Geographischen Wissenschaften an der Freien Universität Berlin, das sie 2009 abschloss. Im Anschluss studierte sie im Masterstudium physische Geographie mit Schwerpunkt auf terrestrischen Systemen. Das Masterstudium schloss Sie 2011 ab. Während ihres Studiums sammelte sie wertvolle Erfahrungen durch Forschungsreisen und die Bearbeitung von Bachelor- und Masterarbeiten zu Themen wie der Geoarchäologie im Sudan und der Charakterisierung von Sedimenten in Sri Lanka.

Profilbild von Julia Meister

Nach ihrem Studium arbeitete sie am Deutschen Archäologischen Institut. Danach arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin in der Arbeitsgruppe um Frau Prof. Schütt. Dort beschäftigte sie sich intensiv mit Themen wie Trockengebietsforschung und GIS befasste. Im Rahmen eines Reisestipendiums des DAI verbrachte sie sechs Monate im Ausland, um ihre Forschung weiter voranzutreiben. Diese Erfahrungen führten schließlich zu ihrer Ernennung zur Juniorprofessorin, wobei sie betont, dass sie zwar keine „richtige Professorin“ sei, aber dennoch ähnliche Vorteile wie Vollzeitprofessoren genieße.

In ihrer jetzigen Position arbeitet Prof. Meister eng mit Archäologen und Humangeographen zusammen, wobei sie die Schnittstelle zwischen Natur- und Kulturwissenschaften erforscht. Zu ihren aktuellen Projekten gehören die Untersuchung der Entwicklung des Nildeltas mit einem Fokus auf großen Städten entlang der Nilarme sowie die Erforschung der landwirtschaftlichen Terrassen in den peruanischen Anden u.a. durch Sedimentuntersuchungen und den Einsatz von Fernerkundungsmethoden.

Prof. Meister betont auch die Bedeutung von Vernetzung und Zusammenarbeit in der Forschung, wobei sie bereits während ihres Bachelorstudiums erste Konferenzen besuchte und sich aktiv in der Hanna-Bremer-Stiftung engagiert, die sich für die Förderung von Frauen in der geographischen Forschung einsetzt. Sie weist darauf hin, dass trotz Fortschritten immer noch nur ein geringer Prozentsatz der Professuren in der Physischen Geographie von Frauen besetzt ist, und setzt sich dafür ein, dass sich dies ändert.