Leonie Schuchardt Geograph:in im kommunalen Klimaschutzmanagement

Leonie Schuchardt stellte im Rahmen des Kolloquiums „Geographie in verschiedenen Berufsfeldern“ die Arbeit während ihres Praktikums am ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg vor. Sie bot Einblicke in verschiedene Fachbereiche, in die allgemeinen Tätigkeiten des Instituts und ihre persönlichen Aufgaben im Fachbereich Energie und im Projekt IkKa.

von Clara Kühn, Hanna Paffhausen und Henry Buhbe

Über Leonie Schuchardt

Leonie Schuchardt ist Geographie-Studentin an der Universität Heidelberg, kurz vor ihrem Masterabschluss. Das Praktikum am ifeu absolvierte sie während dem Master. Bereits im Bachelorpraktikum beschäftigte sie sich mit dem Thema Klimaschutz und Klimaanpassung, allerdings auf anderer administrativer Ebene, sodass nun das Praktikum am ifeu ganz neue Einblicke in die kommunale Arbeit bot. 

Das ifeu

Das ifeu ist ein Forschungsinstitut, welches 1977 gegründet wurde und mittlerweile um die 100 Mitarbeiter*innen hat. Die meisten von ihnen arbeiten in der Hauptzentrale in Heidelberg, aber auch in der Außenstelle in Berlin.

Ein Fokus der Forschungsfragen liegt in der Umweltforschung, welche in den letzten Jahren stark ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt ist. Von Unternehmen und Kommunen wird erwartet, ihr Handeln in Bezug auf den Umweltschutz anzupassen, wobei das ifeu in beratender Position hilft. Durch Berechnungstools und Modelle werden die Themen entschlüsselt und darauf basierend eine Handlungsempfehlung für den Auftragssteller kreiert. Neben der Beratung ist auch die Erkenntnisvermittlung der Forschung von besonderer Bedeutung, zum Beispiel über Publikationen oder Vortragsbeiträge. Das ifeu begleitet auch langfristige Projekte und hilft so bei der Umsetzung von Zielen.

Das Thema Energie- und Umweltforschung ist breit gefasst, weshalb sich das Forschungsinstitut in bestimmte Fachbereiche unterteilt. Diese sind Biomasse, Energie, Ernährung, Industrie & Produkte, Mobilität und Ressourcen. Durch die Vielseitigkeit der Bereiche arbeiten am ifeu viele Fachwissenschaftler*innen, die auf einen Bereich spezialisiert sind. So entsteht durch Fachlichkeit und Vernetzung eine gute Abdeckung der Themenbereiche.

Mitarbeit im Projekt IkKa – Instrumente für die kommunale Klimaschutzarbeit

Das IkKa-Projekt „Instrumente in der kommunalen Klimaschutzarbeit“ ziel drauf ab Klimaschutzmanager*innen in der Planung, Priorisierung und Bewertung von Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen. Es stellt ein konkretes Tool für Städte und Gemeinden dar, Klimaschutzmaßnahmen einheitlich und transparent zu bewerten. Dabei wird mithilfe von Maßnahmen über ein Online-Tool berechnet, welche Maßnahmen konkret für die Gegebenheiten der entsprechenden Gemeinde sinnvoll und zielführend sind. Dazu werden die verschiedenen Faktoren gewichtet und ein kommunales Wirkungspotenzial berechnet. Leonie Schuchardt hat dabei konkret mitgeholfen dieses Online-Tool zu entwickeln und die konkrete Rolle von organischen Böden und Mooren zu recherchieren und mit einzuarbeiten.

Grafik zur Emission aus Moorböden bei unterschiedlicher Nutzung

Welche Qualifikationen sind nötig? Welche weiteren Berufsmöglichkeiten gibt es?

Für das Praktikum waren keine speziellen Fähigkeiten gefordert. Sinnvoll ist jedoch eine gute Kommunikationsfähigkeit und eine offene Herangehensweise an diverse Themen, da es sich um ein interdisziplinäres Team handelt und Kontakte mit Praxispartnern bestehen. Oftmals werden Ergebnisse auch präsentiert, daher sind rhetorische Fähigkeiten ebenfalls von Vorteil. Mögliche Zusatzqualifikationen, die die Arbeit in diesem Tätigkeitsfeld erleichtern können, sind Kenntnisse im Bereich des Projektmanagements, da häufig mehrere Projekte gleichzeitig laufen.

Für das Praktikum in diesem Berufsfeld bereitet das Geographie-Studium gut vor. Durch das Aneignen wissenschaftlicher Recherche und den Umgang mit Statistik, werden methodische Kenntnisse erzielt. Inhalte aus den Vorlesungen wie Klima-, Boden- und Hydrogeographie konnten besonders im Projekt über die Degradation von Mooren angewandt werden und Fachwissen zur „nachhaltigen“ Stadtplanung half bei der Überlegung zu Steuerungsmöglichkeiten von Städten. Da es beim ifeu häufig unterschiedliche Projekte gibt, können auch andere Veranstaltungen auf das Praktikum vorbereiten.

Das Tätigkeitsfeld, in dem das Praktikum stattfand, umfasst das Klimaschutzmanagement. Jedoch nicht nur Forschungsinstitute wie das ifeu bieten Berufsmöglichkeiten an. Auch in Kommunen, Landes- und Bundesministerien sowie Unternehmen mit Beratung und Projektmanagement gibt es Berufe im Klimaschutzmanagement. 

Geograph*innen spielen im Klimaschutzmanagement eine zentrale Rolle. Durch Fachwissen in Physischer und Humangeographie sowie in methodischen Bereichen, verstehen Geograph*innen das Zusammenspiel von naturräumlichen, klimatischen und gesellschaftlichen Bedingungen.