Praktikum bei der deutschen Botschaft in Duschanbe
Anna Hoffmann hat ein Praktikum bei der deutschen Botschaft in Duschanbe (Tadschikistan) gemacht. Warum sie viel Sensibilität in ihrer täglichen Arbeit an den Tag gelegt hat und weshalb sie das Praktikum jedem empfehlen würde, lest ihr in diesem Blogbeitrag.
von Lorna Hieke, Léon Herrmann und Hosea Schramm
Aufgaben der Botschaft
Botschaften sind ein essenzieller Teil der Außenpolitik. Diese sind dauerhafte Außenvertretungen von Staaten, die den Kontakt zu Regierung des jeweiligen Landes pflegen. Somit vertreten die Angestellten der Botschaft unseren Staat und repräsentieren ihn mit ihren Taten. Sie beschaffen Informationen für unseren Staat und informieren über die Angelegenheiten, die für ihn von Interesse sind. Dafür nehmen sie an verschiedenen Veranstaltungen teil oder richten Veranstaltungen aus. Des Weiteren sind sie Anlaufstelle für deutsche Bürger, die im Ausland reisen oder wohnen und dort Hilfe oder behördliche bzw. notarielle Funktionen benötigen. Sie sollen kulturellen Austausch zwischen dem Zugehörigem und dem Gastland fördern. Beispielsweise veranstaltete die Botschaft in Duschanbe, Tadschikistan einen kleinen Weihnachtsmarkt. Auch die Unterstützung deutscher Unternehmen oder NGOs und deren Investitionen fallen unter ihren Aufgabenbereich. Die Botschaft bereitet auch die Auslandsbesuche hochrangiger Deutscher vor. Der Botschafter ist der höchste Vertreter unseres Staates im Gastland. Dieser sowie alle anderen Mitarbeiter der Botschaft werden regelmäßig ausgewechselt. Somit gibt es für Angestellte des Auswärtigen Amts ein regelmäßiges Rotieren zwischen unterschiedlichen Außenstellen/Botschaften und der Zentrale in Deutschland.
Bewerbungsprozess
Anna Hoffmann studiert im 3. Semester Geographie im Master. Für das viermonatige Praktikum hat sie sich ein Urlaubssemester genommen. Ein Praktikum bei einer deutschen Botschaft dauert in der Regel zwischen 6 Wochen und 3 Monaten. Anna Hoffmann hat sich im Studium besonders für Humangeographie interessiert. Dies passt gut zu der Arbeit, da es um politische, kulturelle und soziale Themen geht. Die Bewerbung erfolgt online beim Auswärtigen Amt. Da der Bewerbungsprozess einen langen Zeitraum in Anspruch nimmt, sollte man sich frühzeitig bewerben, am besten 6–12 Monate früher. Damit man auch einen Praktikumsplatz bekommt, sollte man sich bei mehreren Auslandsvertretungen bewerben. Dies erfolgt zentral über das Online-Portal des Auswärtigen Amtes, so dass die Unterlagen nur einmal eingereicht werden müssen. Für ein Praktikum in einer Botschaft können sich grundsätzlich alle Studierenden bewerben. Es ist keine besondere Ausbildung erforderlich. Mit einem Bachelorabschluss ist der Berufsweg in den gehobenen Dienst möglich, mit einem Masterabschluss in den höheren Dienst. Dabei folgt jeweils eine Eingliederung in den Beamtendienst. Einzureichen sind ein Motivationsschreiben und der Lebenslauf. Außerdem sind Sprachkenntnisse und Zusatzqualifikationen anzugeben. Für das Praktikum in Duschanbe hat sich Anna Hoffmann entschieden, weil sie russische Sprachkenntnisse hat. Zudem hat sie vorher schon Summerschools in Russland und in Usbekistan absolviert.

Persönliche Aufgaben und Erfahrungen
Anna Hoffmanns Aufgabenbereiche bestanden aus einer Vielfalt an Tätigkeiten, in welchen sie nicht nur unterstützend wirkte. Sie durfte auch in der Position einige Projekte aktiv mitgestalten. Als Praktikantin begleitete Anna Hoffmann den deutschen Botschafter York Schuegraf bei seinem Amtsantritt in Duschanbe, auf Konferenzen, verschiedenen Foren sowie anderen Außenbesuchen. Im Zentrum stand dabei vor allem das Mitwirken beim Presse-, Kultur- und Wirtschaftsreferat, das Schreiben von Vermerken und Berichten zu den Konferenzen. Auch der sensible Bereich des Auftretens des Auswärtigen Amtes in den sozialen Medien fiel beispielsweise darunter. Außerdem konnte Anna Hoffmann Kleinstprojekte wie den Weihnachtsmarkt, Alumni-Treffen sowie Konzerte planend begleiten.
Obgleich Anna Hoffmann als Praktikantin vor Ort war, wurde sie von den Einheimischen doch als Repräsentantin des deutschen Staates wahrgenommen und nahm als solche immer eine besondere Rolle ein. Dabei zählte auch der Kontakt zu den Menschen vor Ort zu einer besonderen Erfahrung, denn Berichte über das Leben in Tadschikistan waren spannende Erlebnisse. Anna konnte durch ihr Praktikum die „Black-Box“ Botschaft für sich öffnen und als Teil der deutschen Vertretung einzigartige Eindrücke sammeln, die sie jedem Studenten nur empfehlen kann.