Chiara Klormann Praktikum bei der Schader Stiftung

Stiftungen verbinden Forschung, Praxis und Öffentlichkeitsarbeit. Das Praktikum von Chiara Klormann zeigt, wie sich Geographiestudierende dort während und nach dem Studium einbringen und welchen gesellschaftlichen Mehrwert sie schaffen können. Dieser Blogbeitrag wurde über den Vortrag am 24.06.25 verfasst.

Die Schader-Stiftung – Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis

Die Schader-Stiftung in Darmstadt ist eine gemeinnützige Institution, die sich der Förderung der Gesellschaftswissenschaften verschrieben hat (Abb. 1). Ihr Ziel ist es, die Kommunikation und Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis zu stärken und gesellschaftlich relevante Themen in den Dialog zu bringen. Dabei konzentriert sich die Stiftung auf Felder wie Gemeinwohl und Verantwortung, Demokratie und Engagement, nachhaltige Entwicklung, Vielfalt und Integration, Kommunikation und Kultur, Stadtentwicklung und Wohnen sowie Demographie und Strukturwandel. Gerade die Themen (Stadt-) Entwicklung, Wohnen und Demographie sind für Geographinnen und Geographen von besonderem Interesse, da sie sowohl räumliche als auch gesellschaftliche Dimensionen umfassen.

Gebäude der Schader-Stiftung

Rahmenbedingungen des Praktikums

Die Schader-Stiftung vergibt Praktika an Studierende der Geographie, deren Fachgebiet an der Schnittstelle zwischen Natur- und Geisteswissenschaften liegt. Das Team ist interdisziplinär aufgestellt und zeichnet sich durch ein förderndes und zugleich forderndes Miteinander aus. Praktikantinnen und Praktikanten werden aktiv in die Abläufe eingebunden und übernehmen von Beginn an Aufgaben mit eigener Verantwortung. Bewerbungen müssen mit etwas Vorlauf eingereicht werden, da die Plätze begehrt und zeitlich begrenzt sind.

Ein Praktikum bei der Schader-Stiftung dauert in der Regel drei Monate und wird mit einem monatlichen Honorar von 500 Euro vergütet. Es findet in Präsenz in Darmstadt statt. Während die regulären Arbeitszeiten acht Stunden pro Tag umfassen, können Veranstaltungen am Abend oder am Wochenende zusätzliche Einsätze erfordern, die jedoch durch Freizeitausgleich ausgeglichen werden. 

Zu ihrer Person

Chiara Klormann ist Masterstudentin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Im Rahmen ihres Studiums beschäftigt sie sich insbesondere mit gesellschaftsrelevanten Fragestellungen, die sich im Spannungsfeld von Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit und sozialer Teilhabe bewegen. Daher war die Arbeit in einer Stiftung, die gezielt den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis fördert, für sie besonders reizvoll. Aus diesem Grund entschied sie sich für das dreimonatige Praktikum bei der Schader-Stiftung in Darmstadt.

Aufgaben und Erfahrungen

Die Aufgaben während des Praktikums waren äußerst vielfältig. Ein Schwerpunkt lag in der kreativen Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehörte das Verfassen von Biogrammen, die redaktionelle Bearbeitung von Texten für Website, Newsletter und Social Media sowie die Gestaltung von Materialien mit digitalen Tools wie InDesign, Canva oder Typo3. Ein weiterer zentraler Aufgabenbereich war die Organisation von Veranstaltungen. Von der Vor- und Nachbereitung über die Gästebetreuung bis hin zur aktiven Mitgestaltung von Formaten wie dem Stadtspaziergang „Heimaten in Kranichstein“ (Abb. 2).

Ein typischer Arbeitstag begann oft mit einer Presseschau, gefolgt von einer Teambesprechung, in welcher die Aufgaben und Veranstaltungen koordiniert wurden. Im Anschluss standen kreative oder organisatorische Arbeiten auf dem Programm – vom Schreiben und Editieren von Texten bis zum Abholen von Plakaten oder dem Mitwirken bei Abendveranstaltungen, von Aufbau über Begrüßung der Gäste bis zum Ende der Veranstaltung. An manchen Tagen endete die Arbeit erst spät, wenn Veranstaltungen bis in die Abendstunden liefen. Für die Arbeit in einer Stiftung sind daher nicht nur analytische Fähigkeiten, sondern auch Flexibilität, Belastbarkeit und Teamgeist entscheidend

Veranstaltung „Stadtspaziergang: heimaten in Kranichstein“

Fazit und Ausblick:

Besondere Highlights waren die aktiven Begegnungen mit Fachleuten aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Die Mitarbeit an einem Stadtspaziergang zeigte, wie wichtig eine anschauliche und praxisnahe Vermittlung komplexer Themen ist. Auch die kreative Arbeit im Bereich Social Media und Redaktion vermittelte Chiara wertvolle Erfahrungen, die sie in zukünftigen Berufsfeldern nutzen kann. Diese praxisnahen Einblicke halfen ihr, die Bedeutung transdisziplinärer Zusammenarbeit nicht nur theoretisch, sondern konkret im Arbeitsalltag zu erleben und darin einzubauen.

Wer ein Praktikum bei der Schader-Stiftung in Darmstadt absolviert, erhält die Gelegenheit, Gesellschaftswissenschaften nicht nur theoretisch zu betrachten, sondern auch deren praktische Relevanz im Dialog mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu erleben. Die Stiftung bietet damit einen einzigartigen Einblick in die Schnittstelle zwischen Forschung und gesellschaftlicher Anwendung. Stiftungsarbeit ist vielleicht nicht der naheliegendste Beruf für Geographinnen und Geographen, bietet aber gerade für kommunikative und kreative Menschen eine wertvolle Möglichkeit, gesellschaftlich wirksam tätig zu werden.

Quellen und Abbildungen: Vortragsfolien Chiara Klormann