Johannes Nützel Praktikum: Spatial Business Integration Darmstadt

Kleines Team, große fachliche Expertise: im zehn-Mann-Betrieb Spatial Business Integration in Darmstadt finden Geoinformatik und Fernerkundung kundenorientierte Anwendung. Durch sein Pflichtpraktikum während des Geographie-Masters kann Johannes Nützel Einblicke in die Firma geben.

von Veronika Cimander, Hanna Ehrensperger und Elias Mertens

Während des Masterpraktikums konnte Johannes bei der Firma Spatial Business Integration (SBI) in Darmstadt unter anderem seine Programmierkenntnisse verbessern und den Themenschwerpunkt der Fernerkundung vertiefen. Zum Leistungsangebot der Firma SBI gehören GIS-Anwendungen für unterschiedliche praktische Anwendungsbereiche. 

Legende zum Bild mit Partnerunternehmen
Logos verschiedener Partnerunternehmen

Orientiert an den Wünschen und Anforderungen der Auftraggebenden entwickelt das Unternehmen satellitenbasierte Lösungen im Bereich Landwirtschaft, Energie und Infrastruktur. Die agrochemische Industrie zählt ebenso zur Abnehmerschaft der GIS-Produkte wie Behörden, Kommunen und höhere Verwaltungsebenen, landwirtschaftliche Großbetriebe und die Versorgungswirtschaft. Daneben spielen auch Versicherungen und Sektoren der Finanzindustrie eine Rolle. Mit nur etwa zehn Mitarbeitenden handelt es sich um ein kleineres Unternehmen. Es fließt gemäß den Spezialisierungen der Angestellten fachliche Expertise aus den Bereichen Physik und Mathematik, Agraringenieurswesen, wie auch Geoinformatik, Geologie und Hydrologie ein. Besonders für Darmstadt als Arbeitsort spricht neben der Nähe zu Heidelberg auch das thematische Cluster des Standorts, da dort beispielsweise auch die Kommandozentrale der ESA ansässig ist. 

Frontansicht und Luftbild einer Baumgruppe

Aufgabe während des Praktikums war die Entwicklung und Verbesserung eines Algorithmus zur Erkennung und Unterscheidung einzelner Bäume, mit dem Ziel, die Fläche der Baumkronen für das städtische Baumkataster zu erfassen. Gegeben waren Orthophotos, Höhen- und Geländemodelle und das städtische Baumkataster zur Referenz. Anhand dieser Daten wurden Algorithmen zur Unterscheidung der Bäume konstruiert. Durch digitale Auswertung und den Vergleich mit Vor-Ort-Begehungen wurde die Methodik laufend verbessert, um eine möglichst akkurate Unterscheidung der Einzelbäume und deren Kronenfläche zu erreichen. An dem Projekt arbeitete Johannes mit einem Kollegen, und – unter Betreuung und Absprache – zum Teil allein. Inhaltlich und methodisch darauf vorbereiten konnten im bisherigen Studium vor allem Kurse aus dem Bereich der Geoinformatik. Während des Praktikums, so Johannes, habe er das Programmieren noch besser gelernt. Der Arbeitgeber SBI bot auch Möglichkeiten zur (thematischen) Weiterbildung an, wie z. B. im Themenbereich Künstliche Intelligenz. Diese konnten, mussten allerdings nicht genutzt werden. Das, sowie die grundsätzliche Flexibilität, welche das Unternehmen mit Möglichkeit zum Homeoffice sowie individueller Einteilung der Arbeitszeiten bot, lobt Johannes in seiner Beurteilung. Auch von dem hohen Lerngewinn, welche die Arbeit an seinem Projekt und mit unterschiedlichen Methoden mit sich brachte, profitierte er. Durch die Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice war der persönliche Kontakt zu den Kollegen eher begrenzt, weshalb sich das Pendeln ins Büro durchaus ab und zu auch lohnte. Die anfängliche Vorstellung davon, welche Tätigkeiten er während seines Praktikums ausüben würde, wurde bei Johannes nicht vollends erfüllt. Er hatte sich von seinem Praktikum vor allem einen Fokus auf dem Bereich Landwirtschaft vorgestellt. Durch das akribische Einarbeiten in ein Projekt mit forstwirtschaftlichem Schwerpunkt kamen dieses sowie andere Themen und Fachbereiche des Unternehmens, die man während eines Praktikums sicherlich auch kennenlernen möchte, etwas zu kurz. Vielleicht lässt sich das ja in Zukunft nachholen, denn Johannes kann sich seine berufliche Zukunft durchaus mit einer Beschäftigung in diesem Tätigkeitsbereich vorstellen. Da in einem früheren Praktikum auch das behördliche Arbeitsumfeld ausgetestet (und für nicht passend befunden) wurde, verschlägt es ihn vielleicht in eine NGO? 

Wichtig ist es seiner Meinung nach, sich vor jeder Bewerbung die Frage zu stellen, ob man das Praktikum nur als Einblick in ein Themenfeld sieht, oder als Sprungbrett für die eigene Karriere nutzen möchte. Dementsprechend sollte man die wichtigsten Kriterien wie Unternehmen und Themenfeld, Zeitraum, Vergütung und Dauer des Praktikums, oder die Möglichkeit auf brancheninterne und weiterführende Kontakte individuell priorisieren.