Anne Morlock Stadt Heidelberg, Amt für Wirtschaftsförderung
Praktikum Vortrag 2: Anne Morlock 17.12.2024
Akademischer und beruflicher Werdegang von Anne Morlock
Anne Morlock befasst sich dabei intensiv mit Stadtentwicklungsprozesse, urbaner Strukturen sowie deren sozialen, ökonomischen und politischen Prozesse. Während des Studiums konnte sie sich zum Beispiel im Rahmen einer Hiwi-Stelle mit aktuellen Fragestellungen der Stadtplanung auseinandersetzen und dabei ein Netzwerk aufbauen. Ihre bisherige Arbeit umfasste die Mitwirkung an kleineren Projekten im urbanen Raum, die sich insbesondere mit den Herausforderungen der räumlichen Nutzung und nachhaltigen Stadtentwicklung befassten. Diese fachlichen Interessen und praktischen Erfahrungen führten sie letztlich zu einem Praktikum im Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Heidelberg, bei dem sie an praxisnahen und konzeptionellen Ansätzen zur Stadtentwicklung mitwirkte.
Praktikum bei der Stadt Heidelberg: Analyse und Konzeptentwicklung
Während ihres Praktikums konzentrierte sich Anne Morlock auf die Entwicklung eines Konzeptpapiers zum Thema "Mitarbeitendenwohnen". Dieses Thema besitzt eine hohe Relevanz für Heidelberg, da die Stadt nur über ein begrenztes Wohnraumangebot verfügt, während gleichzeitig eine hohe Zahl an Berufstätigen täglich in die Stadt pendelt. Die Bereitstellung von Mitarbeitendenwohnungen, könnte daher eine zentrale Maßnahme darstellen, um den Pendelverkehr zu verringern und damit die Verkehrssituation in Heidelberg zu entspannen. Außerdem könnten Mitarbeitendenwohnungen dazu führen eine bessere Wohn- und Arbeitsvernetzung zu gewährleisten.
Besonders relevant könnte dieses Model im Sektor des Gesundheitswesens und der universitären Forschungseinrichtungen sein. Vor diesem Hintergrund stellte sich die zentrale Frage, inwiefern sich Arbeits- und Wohnraum besser miteinander verknüpfen lassen, um Pendelbewegungen zu reduzieren und sozial benachteiligten Gruppen einen verbesserten Zugang zu bezahlbarem Wohnraum in stadtnahen Lagen zu ermöglichen.
Anne Morlocks methodische Herangehensweise umfasste zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme und Analyse historischer Mitarbeitendenwohnprojekte. Dabei umfasste Ihre Recherche städtebaulicher, wirtschaftlicher und steuerrechtlicher Aspekte solcher Projekte. Im weiteren Verlauf führte sie Interviews mit relevanten Akteuren, darunter Vertreter der Stadtwerke sowie Mitglieder des Heidelberger Gemeinderats. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden systematisch aufbereitet und flossen in die Erstellung eines strategischen Konzeptpapiers ein, welches als Grundlage für weiterführende politische Diskussionen diente und dem Heidelberger Stadtrat vorgelegt wurde.
Neben der inhaltlichen und konzeptionellen Arbeit konnte Anne Morlock wertvolle praktische Erfahrungen in den Bereichen Projektmanagement, Verwaltungsstrukturen sowie politischer Entscheidungsfindung sammeln. Im Zuge ihres Projekts wurde ihr insbesondere die Herausforderung bewusst, dass stadtplanerische Maßnahmen oft durch politische Interessen und administrative Hürden beeinflusst werden. So stieß das Vorhaben zunächst auf Skepsis seitens des Oberbürgermeisters, wodurch sich die Notwendigkeit eines strategischen Netzwerks und diplomatischer Verhandlungsführung verdeutlichte. Durch Kooperationen mit der Arbeitsgruppe Stadtgeografie gelang es jedoch, eine weiterführende Debatte anzustoßen und längerfristige Impulse für zukünftige Entwicklungen zu setzen.
Ihr Praktikum endete mit wertvollen Einblicken in die Funktionsweise kommunaler Verwaltungen, die Relevanz planerischer Instrumente sowie die Wechselwirkungen zwischen politischen Entscheidungsprozessen und praktischer Stadtentwicklung. Die Erfahrung verdeutlichte wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Politik und Forschung dennoch ist, für die Umsetzung innovativer Konzepte im Bereich der Stadtplanung und kommunalen Wirtschaftsförderung.