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Geo­morphologie und Boden­geographie Große Exkursion: Kapverden 2009

Leitung: Dipl.-Geol. Gerd Schukraft (Leiter des Labors für Geomorphologie und Geoökologie der Universität Heidelberg) und Prof. Alexander Siegmund (Pädagogische Hochschule Heidelberg) im März 2009

Die gemeinsame Exkursion der PH und der Universität organisierten der Leiter des Labors für Geomorphologie und Geoökologie der Universität Heidelberg, Gerd Schukraft, und Prof. Alexander Siegmund (PH), der seit mehr als einem Jahrzehnt auf den kapverdischen Inseln forscht. Gemeinsam hatten sie die Teilnehmer der Exkursion in einem Hauptseminar intensiv vorbereitet. Eine heterogene Gruppe aus Lehramtskandidaten und Diplomstudenten der Uni sowie PH-Studenten für Sonderschulpädagogik, Realschule und Grundschule beschnupperte sich unter dem Semester noch auffallend skeptisch – gerade diese Mischung aber erwies sich vor Ort von Anfang an als absolute Bereicherung.

Pico de Fogo

Neben Klimamessungen, vegetationskundlichen und geomorphologischen Kartierungen führte Gerd Schukraft mit den Teilnehmern verschiedene bodenphysikalische Untersuchungen mit Luftpyknometer und Doppelringinfiltrometer durch. Unbestrittener Höhepunkt für viele war allerdings die Tour auf den Gipfel des Pico de Fogo, eines bilderbuchartigen Vulkankegels in einem Kessel, der von Forschern wechselnd als Caldera und als Bergsturzrückstand angesprochen wird.
Bei den Forschungsarbeiten mit seinem Team untersucht Prof. Siegmund unter anderem, wie jüngere Klimaveränderungen und die derzeitige Nutzung das semi-aride Insel-Ökosystem der Kapverden beeinflussen – etwa, wo die landwirtschaftlichen Nutzflächen von Erosion oder Desertifikation bedroht oder betroffen sind. Sie analysieren Satellitenbilder und kombinieren diese mit Klimadaten und den Ergebnissen bodenökologischer Untersuchungen in einem umfangreichen Geoinformationssystem.

oben v.l.n.r.: Blick vom Pico de Fogo auf Passatwolken, Unterricht auf Fogo unten v.l.n.r.: Santa Maria Sal, Bewässerungsversuche mit Doppelringinfiltrometer

Auch die Frage, wie Tourismus, Bevölkerungsentwicklung oder der hohe Anteil von Emigranten und die Intensität landwirtschaftlicher Nutzung die Verwundbarkeit („Vulnerabilität“) der Kapverden angesichts solcher Umweltveränderungen beeinflussen, treibt sie um. Auf dieser Grundlage sollen eine nachhaltige Raumplanung (z.B. beim Ausbau von Ökotourismus) entwickelt und landwirtschaftliche Nutzungskonzepte optimiert werden - dazu steht die Arbeitsgruppe auch immer wieder im Austausch mit der Regierung der Kapverden und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit.