Institut Humangeographie
Die Humangeographie untersucht, wie räumliche Beziehungen das menschliche Leben, soziale Ungleichheiten, Machtstrukturen sowie technologische und ökologische Ungleichheiten prägen – und zugleich von ihnen geprägt werden.

Die kritische Humangeographie hinterfragt sozial-räumlichen Prozesse, die über Zeit und Raum hinweg ungleiche Geographien erzeugen, etwa im Kontext von Urbanisierung, Wirtschaftssystemen und -praktiken, sozio-kulturellen Inklusionen und Exklusionen sowie digitalen Transformationen. Sie bedient sich interdisziplinärer Ansätze und einer breiten Vielfalt qualitativer, quantitativer und kombinierter Methoden. An der Universität Heidelberg gibt es drei Forschungsgruppen: Stadtgeographie, Humangeographie mit dem Schwerpunkt Digitale- und Kulturgeographie sowie Sozial- und Wirtschaftsgeographie. Ein verbindendes Thema in Forschung und Lehre ist die Untersuchung sozialer und urbaner Transformationsprozesse, sozialer Ungleichheiten, Marginalisierung, Inklusion und Exklusion, Digitalisierung sowie sozio-ökologischer Nachhaltigkeit. Die Forschenden legen großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den Teilnehmenden ihrer Forschung, häufig durch partizipative oder ko-produktive Ansätze. Viele Humangeograph:innen sind in Grundlagenforschung und in transdisziplinärer Forschung engagiert und arbeiten gemeinsam mit Akteuren, politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit in Kooperationsprozessen, die darauf abzielen, transformative Maßnahmen für nachhaltige und inklusive Entwicklungspfade einzuleiten und zugleich die Politikberatung zu unterstützen.
Assoziierte Arbeitsgruppen
Rosa Lehmann
Rosa Lehmann ist Juniorprofessorin für „Innovation und Nachhaltigkeit in Iberoamerika” am Heidelberg Center for Ibero-American Studies (HCIAS), dem Institut für Geographie der Fakultät für Chemie und Geowissenschaften und dem Heidelberg Center for the Environment (HCE). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Humangeographie, politische Ökologie und interdisziplinäre Nachhaltigkeits- und Energiestudien und sie arbeitet zum Wandel der sozio-räumlichen Beziehungen im Kontext von Klimawandel und nachhaltigen Transitionen, zu neuen Energieräumen und Frontiers, zu multiskalaren Konflikten rund um die Energiewende und zu Kämpfen um gerechte sozioökologische Transformationen im städtischen und ländlichen Kontext mit regionalem Fokus auf Chile, Mexiko und Deutschland.
Yaatsil Guevara González
Yaatsil Guevara González ist Ethnologin und Ethnografin. Sie hat einen Doktortitel in Soziologie und einen Masterabschluss in Regionalstudien. Derzeit ist sie Juniorprofessorin für „Migration und die Amerikas“ am Heidelberg Center for Ibero-American Studies in Zusammenarbeit mit dem Geographischen Institut der Fakultät für Chemie- und Geowissenschaften sowie dem Heidelberg Center for American Studies. Zuvor arbeitete sie am Institut für Ethnologie und Afrikastudien (Mainz), am Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung sowie am Center for InterAmerican Studies (Bielefeld). Sie war Fellow am Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies an der Universität Costa Rica.
In ihrer Forschung untersucht sie, wie sich Migrationsregime auf das Alltagsleben von undokumentierten Migrant*innen auswirken und darin widerspiegeln, sowie die räumlichen Dimensionen irregulierter Migration. Darüber hinaus erforscht sie die sozialen Prozesse, die im Dazwischen grenzüberschreitender Mobilität entstehen. Regional liegt ihr Schwerpunkt auf Mittelamerika, Mexiko, Spanien und den USA.


