Lumineszenzlabor Forschungsprojekt
Landschaftsarchäologie Glauberg. Untersuchungen im territorialen Umland des Glaubergs: Zur Genese und Entwicklung eines Fürstensitzes in der östlichen Wetterau.
Leitung: Prof. Dr. Christopher Pare (Institut für Vor- und Frühgeschichte, Universität Mainz)
Finanzierung: DFG (2004 - 2010)
DFG-Schwerpunkt Programm 1171:
Frühe Zentralisierungs- und Urbanisierungsprozesse zur Genese und Entwicklung frühkeltischer Fürstensitze und ihres territorialen Umlandes
Forschungsinhalt
Glauberg-Abb. 1:
Unterhalb der Wallanlage (oben: Schrägschichtung aus hellerem und dunklerem, vom Menschen aufgebrachtem Sediment) des früh-keltischen Fürstensitzes liegt ein nach makroskopischen Merkmalen zweigeteiltes Kolluvium (unten). Im Gegensatz zum unteren Kolluvium ist das obere Kolluvium reich an Holzkohleflittern. Zudem scheint am Top des unteren Kolluviums eine alte Landoberfläche ausgebildet und bis zur Ablagerung des oberen Kolluvium eine Phase geomorphodynamischer Ruhe bestanden zu haben. Hierauf deuten die von der Grenzfläche ins untere Kolluvium ausgehenden Wurzelspuren (nachträglich mit Sediment verfüllte Hohlräume). Die OSL-Datierungen weisen darauf hin, dass das obere Kolluvium im Zeitraum der Errichtung der keltischen Befestigungsanlage abgelagert wurde.

Glauberg-Abb. 2:
Die im Vergleich zur früh-keltischen Anlage jungen C14- und OSL-Alter der Grabenfüllung vor der Wallanlage belegen, dass der Graben noch bis ins Mittelalter offen blieb.

Publikationen/Präsentationen
Tabelle
Kadereit, A., 2006. Lumineszenzdatierungen am Glauberg. Oral presentation, Der Glauberg in keltischer Zeit, Zum neuesten Stand der Erforschung, Öffentliches Symposium 14.–16. September 2006. |
Kadereit, A., 2008. Lumineszenzdatierung an Sedimenten des Glaubergs.- In: Hessisches Landesmuseum Darmstadt / Landesamt für Denkmalpflege Hessen Archäologie und Paläontologie (Hrsg.), Der Glauberg in Keltischer Zeit. Zum Neuesten Stand der Forschung, Öffentliches Symposium 14.-16. September 2006 Darmstadt, Fundberichte aus Hessen, Beiheft 6 (2008), Wiesbaden: 227-257. |