Lumineszenzlabor Forschungsprojekt
Untersuchung, Datierung und paläoklimatische Interpretation von schwemmlössartigen Talfüllungen am Hoanib-River (NW-Namibia)
Leitung: Bernhard Eitel
In Zusammenarbeit mit: W. D. Blümel (Stuttgart) und K. Hüser (Bayreuth)
Finanzierung: DFG (2001 - 2004)
Forschungsinhalt
Am Namib-Ostrand sind in verschiedenen Talzügen und in Beckensituationen bis über 10 m mächtige lössartige bzw. schwemmlössartige Ablagerungen anzutreffen, die durch die lokalen ephemeren, zum Atlantik orientierten Abflüsse rezent zerschnitten werden und daher gut aufgeschlossen sind. Besonders mächtig treten diese landschaftsgeschichtlichen Archive am Hoanib und seinen Tributären (NW-Namibia) auf. Vorarbeiten weisen auf eine Bildung während des Jungpleistozäns und Holozäns.
Namibia-Abbildung 1:
Im oberen Einzugsgebiet des Hoanib-Flusses, NW-Namibia, werden die Beckenböden weitflächig von lößartigen, feinkörnigen Sedimenten verfüllt. Anders als äolisch verfrachteter Löß wurden diese Sedimente aber vom Fluß in der Talaue abgelagert. <br>Das gut sortierte, feinkörnige Alluvium wird als Flutauslaufsediment (river end deposits) interpretiert, das im Gegensatz zur heutigen Geomorphodynamik unter stark abgeschwächter fluvialer Dynamik zur Ablagerung kam. Damit sind die REDs ein Schlüsselarchiv zur Rekonstruktion ariderer Klimaverhältnisse in der Vergangenheit.

Erstmals sollten diese Feinsedimente am Hoanib-River zusammenhängend vom Oberlauf bis in die Küstenwüste sedimentologisch untersucht und datiert werden (OSL, AMS-14C). Damit wurden punktuelle, eher zufällig sich ergebende Daten ausgeschlossen und geomorphogenetische sowie hochauflösende Aussagen zur wechselnden Intensität des Sommermonsuns am Namib-Ostrand während des Jungquartärs möglich.
Namibia-Abbildung 2:
Die Amspoort-Silte haben einen Galeriewald aus Akazien verschüttet, der in einer nachfolgenden Phase mit Erosion wieder freigelegt wurde. OSL-Datierungen stellen die Zeit der Aufschüttung in Übereinstimmung mit C14-Datierungen an den fossilen Bäumen in die "Kleine Eiszeit", die damit offensichtlich trockenere Klimabedingungen aufwies als gegenwärtig beobachtet.
