Geoarchäologie Übersicht

Absolvent:innen des Studiengangs haben die Kompetenzen um heterogene Teams zu moderieren und das gemeinsame Ziel stets im Auge zu behalten - eine überfachliche Kernkompetenz, die Sie in allen künftigen Aufgabenbereichen einsetzen können - nicht nur in der Geoarchäologie.

Wissenschaft wird immer komplexer, weshalb Interdisziplinarität heute vor allem die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen bedeutet. So können komplexe Problemstellungen besser oder überhaupt erst bearbeitet werden. Echte Interdisziplinarität erfordert das Verstehen von und das Verständnis für die Arbeits- und Denkweisen der anderen beteiligten Disziplinen.

Themen

In Heidelberg stehen die Forschungsfelder der Byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte, der Klassischen und der Vorderasiatischen Archäologie sowie der Ur- und Frühgeschichte im Vordergrund. Geographie und Geowissenschaften bringen in die unterschiedlichen Regionen und Zeitscheiben archäologischer Forschung ihre universell einsetzbaren Methoden ein. Ein räumlicher Schwerpunkt liegt im östlichen Mittelmeerraum, doch geoarchäologisch wird in Heidelberg auch u.a. in Zentralasien, Südamerika und Mitteleuropa geforscht; Beispiele finden Sie unter „Forschungsorientierte Lehre“. 

So konnte die Geoarchäologie in Heidelberg schon dazu beitragen, die Klimageschichte Perus zur Nasca-Zeit zu rekonstruieren, den Umgang der Menschen mit den mittelalterlichen Rheinfluten zu analysieren oder die Anlage der alten Bewässerungssysteme von Turfan an einer der Seidenstraßen zu datieren. Auch ganz praktische Aspekte wie die Suche nach den Resten mittelalterlicher Umweltverschmutzung gehören aktuell mit dazu. 

Naturdarstellung auf einer Nasca-Keramik

Arbeitsmethoden

Archäologische, geographische und geowissenschaftliche Methoden und Konzepte unterstützen unsere Arbeit. Hierzu gehören die Analyse von Schriftquellen, Luft- und Satellitenbildern ebenso wie Grabungen und Probennahmen im Gelände.  Chemische und physikalische Bodenuntersuchungen, geophysikalische Prospektionstechniken, aber auch präzise numerische Altersdatierungen mit geowissenschaftlichen Methoden, die Vermessung der Lokalitäten und die Bearbeitung im GIS runden das Methodenspektrum ab.

In Zeiten des Fachkräftemangels ist gerade Methodenkompetenz gefragt - hier eröffnen sich ungeahnte Berufsmöglichkeiten auch jenseits der Geoarchäologie! Unsere Alumni arbeiten deshalb auch bei Vermessungsämtern, im Spezialtiefbau, der Bahn, im Planungsbereich und im Wissenschaftsmanagement.

Laptop der sich in Sonnenbrille spiegelt

Forschungsorientierte Lehre

Forschung bedarf neben Ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten vor allem einer Idee. Alles für die Geoarchäologie Notwendige vermittelt unser Masterstudiengang. Machen Sie sich mit uns auf den Weg zu ihrer eigenen Forschungsarbeit.

Finden einer Fragestellung

Forschung beginnt im Kopf - beim Studium des aktuellen Forschungsstandes. In den fortgeschrittenen Mittel- oder Hauptseminaren aus Archäologie und Geographie lernen Sie, sich den neuesten Forschungsstand zugänglich zu machen und Forschungslücken zu erkennen. Auch über aktuell laufende Forschungsprojekte können Sie Zugang zu einer Fragestellung finden, die Sie im Rahmen Ihrer Abschlussarbeit bearbeiten können.

Forschen und Entdecken im Gelände

Geoarchäologische Forschungsfragestellungen erfordern in den meisten Fällen die Auseinandersetzung mit dem Befund vor Ort - umfangreiche Geländearbeiten dienen der Prospektion der Lage eines Fundplatzes, dessen Untersuchung und Dokumentation sowie der Probennahme für Untersuchungen im Labor sowie gegebenenfalls der Analyse seiner Einbindung in Landschaft und Topographie.

Gewinnung von Analysedaten im Labor

Im Labor für Geomorphologie und Geoökologie und in den Laboratiorien der Geowissenschaften werden Analysen an Boden- und Sedimentproben durchgeführt. Die geochemischen Analysen geben Hinweise zur Herkunft der Sedimente oder über eine Veränderung der natürlichen Bodeneingenschaften durch den Menschen. Auch frühere Verschmutzungen der Umwelt z.B. durch Erzverarbeitung oder bestimmte handwerkliche Tätigkeiten können so sichtbar gemacht werden und Aufschluss über die frühere Nutzung eines Fundplatzes geben.

Selbst forschen

Diese Schritte sind Teil von Einzelveranstaltungen und auch des Moduls „Forschergruppe“. So sind Sie vor Abschluss des Studiums methodisch bestens vorbereitet, Ihre eigenen Forschungsideen umzusetzen, ob in der Masterarbeit oder im Rahmen eines anschließenden Promotionsvorhabens. Oft bieten sich Gelegenheiten, diese im Rahmen laufender Forschungsvorhaben durchzuführen. Aktuelle Vorhaben finden Sie ganz unten auf dieser Seite.