Ausschreibung Fellowship-Stipendium am Heidelberg Center für Lateinamerika in Santiago de Chile 2017

In Kooperation mit dem DAAD fördert das Heidelberg Center für Lateinamerika (HCLA) den internationalen, interdisziplinären Wissenschaftsaustausch zum Themenschwerpunkt der Governance von Risiken und Ressourcen. Interessierte Wissenschaftler/innen deutscher und ausländischer Universitäten können sich auch im Jahr 2017 wieder für ein dreimonatiges Fellowship am HCLA in Santiago de Chile bewerben. Das Fellowship-Programm finanziert den Aufenthalt der Wissenschaftler am HCLA. Es möchte den fachlichen Dialog koordinieren und sie bei der Erarbeitung von Forschungsprojekten unterstützen. Das Fellowship-Programm kooperiert dabei mit den Partneruniversitäten Universidad de Chile sowie Pontificia Universidad Católica de Chile. Wissenschaftler und Dozenten beider Universitäten lehren am HCLA den Masterstudiengang MSc Governance of Risks and Resources. Die Stärkung der Forschungsrelevanz in der Lehre ist ein wichtiges Ziel des Fellowship-Programms – ebenso wie die Verknüpfung unterschiedlicher Wissenschaftskulturen.

Möglichkeiten und Finanzielle Unterstützung

Das Fellowship-Programm finanziert die Reisekosten des Fellows nach Chile. Für Unterkunft und Verpflegung werden während des bis zu dreimonatigen Aufenthalts in Chile 72 Euro pro Tag bereitgestellt. HCLA-Fellows werden während ihrer Zeit am Heidelberg Center zusätzlich von einem Teil ihrer Lehrverpflichtungen an der Heimatuniversität befreit. Dafür stellt das Fellowship-Programm Mittel im Umfang von zwei Lehrveranstaltungsvertretungen (4.000 Euro pro Fellowship) zur Verfügung, von denen die Fakultät bzw. das Institut, mit dem der Fellow in einem vertraglichen Arbeitsverhältnis steht, profitieren sollen.
Das Fellowship-Programm stellt den Fellows des Weiteren 300 € pro Monat zur freien Verfügung bereit, um Forschungsaktivitäten vor Ort in Chile zu finanzieren. Darunter fallen z.B. Reisekosten im Inland, der Kauf von Daten, die Benutzung von Forschungslaboren etc.
Zu den immateriellen Möglichkeiten, die das HCLA-Fellowship bietet, gehören der regelmäßige intellektuelle Diskurs mit Wissenschaftler/innen aus unterschiedlichen Disziplinen.

Pflichten und Erwartungen

Von den Fellows wird einerseits erwartet, dass sie sich eigenen Forschungsaktivitäten widmen und dabei den wissenschaftlichen Austausch mit den am HCLA tätigen Wissenschaftlern und Lehrenden suchen. Inhaltlich sollen die Forschungsaktivitäten im Thema der Governance of Risks and Resources angesiedelt sein und einen forschungsaktuellen Beitrag leisten. Die Fellows legen hierzu bereits bei ihrer Bewerbung eine Forschungsskizze vor. Am Ende des bis zu dreimonatigen Aufenthalts ist entweder in Chile oder in Heidelberg der Kollegenschaft im Rahmen eines Vortrages in einem wissenschaftlichen Kolloquium über die eigenen Forschungsaktivitäten zu berichten.
Die Fellows sind am HCLA in Santiago de Chile aber auch zu kleineren Lehrbeiträgen aufgerufen. In Absprache mit Lehrenden im Mastersudiengang MSc Governance of Risks and Resources sollen sie ihre Forschungserfahrungen und -ideen mit Studierenden teilen und diskutieren. Insbesondere theoriegeleitete Diskussionen sind hier erwünscht. Die Fellows wirken im Umfang von bis zu 1 SWS an Inhalten von Lehrveranstaltungen, die ihren eigenen Forschungsvorhaben nahe stehen, als Co-Dozenten mit. Zugleich ist es ihre Aufgabe, mit anderen Dozenten über mögliche Verbesserung der Qualität der Lehre am HCLA zu diskutieren. Die Fellows werden NICHT mit der Organisation von Lehrveranstaltungen belastet!

Themen am HCLA

Gegenwärtig werden am HCLA folgende Themen und Fragestellungen wissenschaftlich bearbeitet sowie in Lehrveranstaltungen diskutiert:

  • Die gesellschaftliche Bewertung des Managements von Risiken: Ein interdisziplinärer Dialog zur Relevanz eines gemeinsamen Risikoverständnisses: Risiko versus Gefahr und Unsicherheit; subjektive Risikowahrnehmung und politische Handlungsstrategien.
  • Die politisch-ökonomische Bewertung der Governance von Risiken: Risikomanagement und Institutionenbildung auf unterschiedlichen Planungsebenen; Governance-Versagen als eigenständiges Risiko.
  • Die politisch-ökonomische Bewertung der Governance von Ressourcen: Wirkungen von Ressourcenökonomien auf regionale und gesellschaftliche Entwicklungen. Kritik am (Neo-)Extraktivismus in Lateinamerika.
  • Integriertes Wassermanagement: Die Governance einer beschränkten natürlichen Ressource im politisch-gesellschaftlich-geographischen Mehrebenensystem.
  • Umweltgovernance auf verschiedenen räumlichen Ebenen: Synergien und Zielkonflikte zwischen öffentlicher Hand und Wirtschaft; Entscheidungsprozesse zur Etablierung einer Umweltgesetzgebung.
  • Umwelttheorie und -philosophie: Ethische und lokale Deutungsmuster der Umwelt als Ressource; Natur als kulturelles Erbe; Länderübergreifende Nationalparks.
Bewerbungstermine und Bewerbungsunterlagen

Bewerbungen für eine Aufnahme und Förderung als HCLA-Fellow im Jahr 2017 sind bis zum 28.02.2017 per Mail einzureichen bei Dr. Michael Handke; Geographisches Institut; Universität Heidelberg (handke@uni-heidelberg.de).

  • Motivationsschreiben mit Skizze eines Forschungsvorhabens und eines vorläufigen Arbeitsprogramms in Chile
  • Lebenslauf
  • Publikationsverzeichnis
Auswahlverfahren und Entscheidungskriterien

Über die Annahme als Fellow und die Förderung entscheidet die Zulassungskommission des Studiengangs MSc Governance of Risks and Resources. Die Kommission setzt sich aus Vertretern der Geographischen Institute der drei Partneruniversitäten zusammen. Die Entscheidungen zur Annahme als Fellow werden auf Grundlage der Bewerbungsunterlagen getroffen.
Besonders willkommen sind Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen. Ebenfalls willkommen sind Bewerbungen von Wissenschaftlern außerhalb der geographischen Fachdisziplin. Das Schwerpunktthema Governance of Risk and Resourcen leben geradezu von Beiträgen aus den Natur- und Politikwissenschaften, der Ressourcenökonomie, dem Agrar- und Forstingenieurwesen, der Soziologie sowie den Rechtswissenschaften.

Ansprechpartner und Partneruniversitäten:

Heidelberg Center Lateinamerika; Las Hortensias 2340; Providencia, Santiago de Chile;
http://www.heidelberg-center.uni-hd.de

Dr. Michael Handke, Geographisches Institut der Universität Heidelberg; Berliner Straße 48, 69120 Heidelberg, Tel. +49 (0)6221 – 545540; Mail: handke@uni-heidelberg.de
http://www.geog.uni-heidelberg.de/

Universidad de Chile; Departamento de Geografía; Portugal 84, 3º Nivel, Torre Chica, Santiago
http://www.fau.uchile.cl/departamentos

Pontificia Universidad Católica de Chile; Departamento de Geografía; Campus San Joaquín - Avda. Vicuña Mackenna 4860, Macul, Santiago
http://geografia.uc.cl/

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Letzte Änderung: 19.11.2016
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