Wirtschafts- und Sozialgeographie Regionale Dynamiken

Im Sommersemester 2025 bot die Professur für Wirtschafts- und Sozialgeographie der Universität Heidelberg eine zweitägige Exkursion zum Thema „Regionale Dynamiken“ an. 

Gruppenbild der Teilnehmenden der Exkursion im Sommersemester 2025 mit dem Titel Medical Campus Mannheim

Exkursion Heidelberg–Mannheim

Ziel der Exkursion war es, die enge Verzahnung von Forschung und Praxis in der Metropolregion Rhein-Neckar exemplarisch an den beiden Städten Heidelberg und Mannheim erfahrbar zu machen.

Die Exkursion richtete sich an Studierende mit Interesse an wirtschaftsgeographischen Transformationsprozessen, Standortanalysen und raumbezogener Stadtentwicklung. Im Zentrum stand die eigenständige, forschungsbasierte Auseinandersetzung mit aktuellen regionalen Entwicklungen – von Clusterbildung und Unternehmensgründungen über Strukturwandel in der Innenstadt bis hin zu Fragen des Wohnungsmarkts und der Wissensökonomie.

Forschung im Feld: Studentische Projekte

Im Vorfeld entwickelten die Studierenden eigene kleine Forschungsprojekte zu folgenden thematischen Schwerpunkten:

  • Cluster und Unternehmensgründungen
  • Industrieller Strukturwandel
  • Immobilien- und Wohnungsmärkte
  • Tourismus und Stadtimage
  • Standortfaktoren und Fachkräftesicherung
  • Wissensökonomien und Hochschullandschaften

In Kleingruppen nutzten sie während der Exkursion die Gelegenheit, verschiedene sozialwissenschaftliche Methoden im Feld anzuwenden. Ziel war es, konkrete Daten zur Beantwortung der selbst gewählten Forschungsfragen zu sammeln und regionale Dynamiken unmittelbar zu erleben.

Tag 1

Heidelberg – Auftakt, Theorie-Praxis-Transfer und erste Feldarbeit

Nach einer gemeinsamen Einführung begann der erste Exkursionstag in Heidelberg. Die Studierenden führten explorative Stadterkundungen durch, sammelten erste empirische Daten und analysierten lokale Ausprägungen ihrer Forschungsfragen. Heidelberg diente dabei als Untersuchungsfeld für standortbezogene Fragen der Wissensökonomie, des Hochschulwesens, touristischer Prägungen und wohnungsmarktbezogener Herausforderungen.

Studierende mit Dozent vor Gebäude der Universität Mannheim

Tag 2

Mannheim – Vertiefung durch institutionelle Einblicke und Dialog mit Praxisakteuren

Am zweiten Tag verlagerte sich der Fokus auf Mannheim als dynamischen Wirtschaftsstandort. In enger Zusammenarbeit mit dem Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung der Stadt erhielten die Studierenden tiefgehende Einblicke in Transformationsprozesse durch ein vielfältiges Programm mit hochkarätigen Gesprächspartner*innen aus Verwaltung, Wirtschaft und Stadtmarketing.

Das Programm umfasste u. a.:

  • Hochschulen als Standortfaktor (Harald Pfeiffer, Welcome Center Rhein-Neckar)
  • Kulturelles Leben und Tourismus in Mannheim (Christiane Ram, Stadt Mannheim)
  • Strukturwandel in der Innenstadt (Penelope Wasylyk, Citymanagement)
  • Innovation und Medizintechnologie im MMT-Campus (Katharina Fox, Clustermanagement)
  • Stadtentwicklung im Glücksteinquartier (Christiane Ram, Stadt Mannheim)
  • Start-up-Förderung im MAFINEX-Technologiezentrum (Janina Hack, Gründerberatung)
Studierende bei einem Vortrag

Die Kombination aus eigenständiger Feldarbeit in Heidelberg und institutionellen Einblicken in Mannheim ermöglichte einen differenzierten Vergleich zweier eng verbundener, aber unterschiedlich geprägter urbaner Räume. Die Exkursion zeigte eindrucksvoll, wie wirtschaftliche, soziale und räumliche Dynamiken auf lokaler Ebene ineinandergreifen. Sie bot nicht nur spannende Perspektiven auf aktuelle Stadtentwicklungsprozesse, sondern war auch eine ideale Plattform für praxisnahe Forschung, kritischen Austausch und methodisches Lernen im Feld – ein Format, das Studierende, Lehrende und Praxispartner gleichermaßen begeisterte.