Lumineszenzlabor Forschungsprojekt

Neue naturwissenschaftliche Technologien in den Geisteswissenschaften (NTG)

Leitung: Günther A. Wagner

Finanzierung: BMBF (2002 - 2007)

Das Projekt gehört zum BMBF-Projektverbund Nasca, Peru „Neue Technologien für die Archäologie“ geleitet von Markus Reindel & Günther A. Wagner. 
Das Projekt erfolgte in enger Kooperation mit einem weiteren geomorphologischen Projekt (Prof. Dr. B. Eitel, Geographisches Institut, Universität Heidelberg, Geomorphologisch-bodenkundliche Untersuchungen zur Rekonstruktion der Klima- und Landschaftsentwicklung im Umfeld der ehemaligen Siedlungsflächen der Nazca-Kultur, Peru).

Die OSL-Datierungen finden in enger Zusammenarbeit mit dem C14-Datierungen ausführenden Radiokohlenstofflabor der Heidelberger Akademie der Wissenschaften statt.

Forschungsinhalt

Für das Arbeitsgebiet Palpa-Nasca kommt dem Bolivienhoch (s.u., Peru-Poster, Kadereit et al. 2006) eine hohe Bedeutung als paläoklimatischem Steuerungselement zu. Auf Grundlage entsprechender Literaturrecherche (siehe Literaturangaben, Peru-Poster-1) wurde dies auf der Feldkonferenz Development and Adaptation of Archaeometrical Technologies for the Investigation of the Cultural History of Palpa von A. Kadereit 2004 im Vortrag OSL-Datierungen an Sedimenten zur Landschafts-, Klima- und Siedlungsgeschichte von Palpa vorgestellt, gemeinsam mit Lumineszenzaltern, die für eine starke Geomorphodynamik zur Zeit der Kleinen Eiszeit sprachen und vermutlich durch La-Nina ähnliche Paläoklimabedingungen hervorgerufen wurden, die monsunal ausreichend Feuchtigkeit aus dem Amazonasgebiet nach Westen ins Untersuchungsgebiet transportieren. In der anschließenden Diskussion wurden diese Ideen heftig kritisiert, da man zu dieser Zeit davon ausging, dass das Gebiet seit der Nasca-Zeit geomorphologisch nicht mehr überformt worden war. Allerdings wurde der Hinweis auf ausgeprägte fluviale Geomorphodynamik der in den Anden entspringenden Fremdlingsflüsse während der Kleinen Eiszeit durch unabhängige 14C-Alter auf der Feldkonferenz von I. Unkel unterstützt. Später wurde die Idee, dass das Bolivienhoch die Paläoumweltbedingungen in der Region Palpa-Nasca maßgeblich mitbestimme, in einer Doktorarbeit übernommen und bis heute als wesentliches Erklärungsmodell für Studien in der Region benutzt.

Foto einer nächtlichen Gesteinsprobenentnahme neben einer Straße

Publikationen/Präsentationen

Tabelle